Was erwartet mich auf dieser Seite?
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Woran wird in Rheinland-Pfalz geforscht?
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Welche bundesweiten Projekte gibt es?
Woran arbeitet die Forschung?
Die Forschung in Rheinland-Pfalz und Deutschland befasst sich in zahlreichen Projekten mit der Covid-Erkrankung und ihren Folgen. Ziel ist, die neue Infektionskrankheit und ihre Langzeitfolgen besser zu verstehen, um die Bevölkerung besser schützen und Erkrankten besser helfen zu können. Denn auch die Versorgung der Patientinnen und Patienten wird auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse immer weiterentwickelt.
Post-Covid-Forschung in Rheinland-Pfalz
Die Landesregierung hat von Oktober 2021 bis März 2023 die Gutenberg Post-COVID Studie der Universitätsmedizin Mainz gefördert, in der Auswirkungen und Spätfolgen einer Sars-CoV-2-Infektion in einem umfassenden und fachübergreifenden Untersuchungsprogramm erforscht werden. Aktuell erfolgt die Auswertung der Daten. Einbezogen in die Gutenberg Post-COVID Studie sind Teilnehmende aus der Gutenberg COVID-19 Studie, einer der größten Bevölkerungsstudien im Bereich der Pandemieforschung in Deutschland. Die Gutenberg COVID-19 Studie, die durch das Land, den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) und die ReALity Initiative der Johannes Gutenberg-Universität gefördert wurde, untersuchte die Auswirkungen der Pandemie und einer Sars-CoV-2 Infektion auf Bevölkerungsebene. Die Besonderheit der Gutenberg Post-COVID-Studie besteht darin, dass die berichteten Langzeitsymptome von Personen, die eine Sars-CoV-2 Infektion durchgemacht haben, mit Langzeitbeschwerden von Personen ohne Sars-CoV-2 Infektion verglichen werden.
Die Universitätsmedizin Mainz setzte von Dezember 2022 bis Ende März 2024 im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit ein systematisches Screening auf Sars-CoV-2 um. Bei der Beobachtungsstudie SentiSurv RLP wurden durch wöchentliche Selbsttests Daten zu Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 über eine Smartphone-App erhoben, um ein Echtzeitbild der regionalen Infektionslage zu erhalten. Über 15.000 zufällig ausgewählte Personen aus fünf rheinland-pfälzischen Städten bildeten die repräsentative Stichprobe. Die Konzeption wurde in einen Standby-Modus versetzt und kann bei Bedarf kurzfristig wieder reaktiviert werden.
Ebenso unterstützt die Landesregierung das Projekt APPWAG – Auf- und Ausbau online-basierter Programme zur Resilienzförderung zu einer Plattform für die Weiterentwicklung von zielgruppenspezifischen Angeboten der Gesundheitsförderung. APPWAG beschäftigt sich unmittelbar mit den Folgen der Corona-Pandemie. Der Fokus liegt hier auf der Bewältigung der psychischen und psychosozialen Folgen der Pandemie durch Stärkung der Resilienz. Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Ziel von Forschungsarbeiten an der Hochschule Kaiserlautern ist, die molekularen Grundlagen des komplexen Erkrankungsbildes von Infektionen mit dem Coronavirus zu untersuchen und ein besseres Verständnis der Langzeitwirkungen von Covid-Infektionen (Long-Covid, Post-Covid) zu erhalten. Das Projekt „Stärkung der instrumentellen Analysekompetenz in der Biotechnologie zur Untersuchung von Coronavirusinfektionen, deren Langzeitwirkung und Behandlung“ wird durch die Landesregierung unterstützt.
Die Landesregierung fördert außerdem die „Immunadsorptionsstudie Mainz bei Erwachsenen mit Post-COVID-Syndrom: Proteomics, RNAseq und Autoantikörperanalyse (IAMPOCO-ProTripleA)“ an der Universitätsmedizin Mainz. Wirksamkeit und Sicherheit der Immunadsorptionstherapie, die bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen bereits etabliert ist, soll bei der Behandlung des Post-COVID-Syndroms bewertet werden. Damit soll auch ein besseres Verständnis über die Hintergründe der Erkrankung gewonnen werden. Die ersten Datenanalysen zur Immunadsorptionsstudie werden bis Ende des Jahres 2024 zur Verfügung stehen.
Bundesweite Initiativen
Auf Bundesebene werden seit 2021 zehn interdisziplinäre Forschungsverbünde gefördert, die speziell die Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion aus verschiedenen Blickwinkeln untersuchen. Von besonderer Bedeutung sind Forschungsprojekte zur ambulanten Versorgung, zur Rehabilitation und Pflege und zur Zusammenarbeit von spezialisierten Long-Covid-Ambulanzen und der hausärztlichen Grundversorgung.
Weitere Forschungsvorhaben mit dem Ziel, die Versorgung von Long- und Post-Covid-Betroffenen nachhaltig zu verbessern, sollen ab Herbst 2024 durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert werden.
Auch in bestehenden Förderaktivitäten werden Forschungsarbeiten im Bereich Long-Covid und Post-Covid ermöglicht. Innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) wird das Thema „Post-COVID-19-Erkrankung“ unter verschiedenen Perspektiven bearbeitet, u.a. durch die Kohorten des Teilvorhabens Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON). Die Universitätsmedizin Mainz ist hier Partner.
Weiterhin fördert das BMBF eine Nationale Klinische Studiengruppe (NKSG) zu Post-COVID-Syndrom und ME/CFS. Ziel ist die Durchführung von klinischen Pilotstudien mit bereits zugelassenen Arzneimitteln und Medizinprodukten, deren Wirkung bei ME/CFS und Post-Covid erprobt werden sollen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat eine Richtlinie zur interdisziplinären, koordinierten Versorgung von Post-Covid-Patientinnen und -Patienten erarbeitet. Diese ist mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 9. Mai 2024 in Kraft getreten.